Beiträge in: Filme, Videos, Audio

Dunja Batarilo (2022)

Ein Podcast für Geschwister von Menschen mit Behinderung:

Gespräch mit Jana Hauschild, der Autorin von "Übersehene Geschwister"

Dunja Batarilo hat einen Bruder mit Down-Syndrom, Jana Hauschild einen Bruder mit einer psychischen Erkrankung. Die beiden Journalistinnen sprechen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede, über Situationen, die nie normal werden, und darüber, was Geschwister brauchen, um „das Beste draus zu machen“. Jana Hauschild sagt über sich selbst, dass die Arbeit an ihrem Buch auch ihr selbst geholfen hat, ihre eigene Situation besser zu verstehen. Und, an alle Geschwister: „Es lohnt sich, da hinzuschauen.“

Empfehlung: Schaut auch mal auf die anderen Episoden des Podcasts, sicher findet ihr dort weitere interessante Themen.

2021 ZDF Themenwoche Geschwister
Quelle: www.instagram.com/zdf37grad

ZDF (2021)

Redaktion '37 Grad'

Themenwoche mit Geschichten und Fakten zu "Geschwistern"

Am 14. März 2021 startete das ZDF einen Themenschwerpunkt „Geschwister“ mit Bildern, Filmen, etc. Auf Instagram und Facebook können sich Geschwister mit Beiträgen beteiligen. 

2021 ZDF Themenwoche Geschwister
Quelle: www.zdf.de/gesellschaft/sonntags

Teil der Themenwoche ist ein knapp halbstündiger Film „Geschwister“, der am 14. März 2021 in der Reihe ’sonntags‘ gesendet wurde und jetzt in der Mediathek verfügbar ist. In dem Film wird auch thematisiert

„Selbsthilfe-Netzwerke: Wenn der Bruder psychisch krank ist“.

Wir freuen uns, dass zwei Schwestern vom GeschwisterNetzwerk dabei mitwirken konnten.

hier direkt starten (Spotify)

APK München (2021)

Podcast zur Funktion von Trauer im Leben von Angehörigen psychisch Erkrankter - zu Wort kommen eine Schwester und ihre Mutter

Der Podcast ist eine Gemeinschaftsproduktion der 'Oberbayerischen Initiative der Angehörigen psychisch Kranker' und der 'Aktionsgemeinschaft der Angehörigen psychisch Kranker, ihrer Freunde und Förderer München (APK München)'

Viele Geschwister empfinden es als Verlust ihrer Schwester oder ihres Bruders, wenn sie oder er psychisch erkrankt. Die Schwester oder der Bruder, die sie kannten und die ihnen vertraut waren, gibt es so nicht mehr. Dies ist ein Erleben, das vieles gemeinsam hat mit der Trauer nach dem Tod eines geliebten Menschen.

In dem Podcast sprechen Lisa, eine Schwester, und ihre Mutter Karina, beide Trauerbegleiterinnen, über diese Trauer und wie man mit ihr umgehen kann.

Die Schwarze Liste

Bianka Perez (2017)

UnderDog Verlag

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Der Fall Michael Perez - Verloren in der Psychiatrie

Film von Thomas Diehl (2018)

SWR Reportage, in der Reihe "betrifft:", 45 Min.

im SWR Fernsehen gesendet am 18.07.2018
auf YouTube veröffentlich am 18.07.2018

Ankündigung der Sendung auf der SWR Website herunterladen.

Zur SWR Mediathek mit Klick auf Bild
Verfügbar bis 24.02.2020

Film von Thomas Diehl (2019)

SWR Reportage, in der Reihe "Mensch Leute", 30 Min.

im SWR Fernsehen gesendet am 25.02.2019

SWR Fernsehen, Ankündigung der Reportage über „Den Fall Perez“ (Auszug):

„Michael Perez ist kein Terrorist, Massenmörder oder Sexualstraftäter. Er hatte einen langen, heftigen Nachbarschaftsstreit, hat zahlreiche Anzeigen kassiert, überreagiert, zugeschlagen. Ein blaues Auge. Und einen „spitzen Gegenstand“ soll er in der Hand gehabt haben. Dafür gibt es keine Beweise, aber es ist mit ausschlaggebend dafür, dass er „eingewiesen“ wurde. „Eine Gefahr für die Allgemeinheit. Unterbringung nach § 63, Psychiatrie statt Gefängnis“, so Gutachter und Richter.
Anfangs denkt Michael noch, er kommt da schnell wieder raus, wenn er sich anpasst, mitspielt, Psychopharmaka nimmt. Aber es dauert viele Jahre, bis er als Freigänger eingestuft wird, tagsüber im Straßenbau arbeiten darf, Hoffnung schöpft, von seinem Chef gelobt wird. Hoffnung, die schnell im Keim erstickt, als Michael in den Augen der Ärzte Rückschritte macht.
Alle Lockerungen werden gestrichen, er kommt zurück auf die „Geschlossene“, hat das Gefühl, er müsse bei null anfangen. Er rebelliert, wird mehrfach über Tage fixiert, obwohl er niemanden verletzt, und kommt in eine Hochsicherheitseinrichtung.“

Zu diesem Zeitpunkt sind bereits mehrere Jahre vergangen. Bianka Perez sieht den zunehmenden Verfall ihres Bruders und nimmt den Kampf um seine Freilassung auf: Sie richtet eine Website ein, ist auf Facebook und Twitter aktiv, startet eine Petition, schreibt ein Buch, in dem viele Dokumente unter Namensnennung der Beteiligten abgebildet sind, hält Lesungen ab, u.a. 2017, 2018 und 2019 bei der Leipziger Buchmesse, schaltet die Presse und schließlich auch das SWR Fernsehen ein.
Als „Frontfrau“ für ihre Eltern und ihre Schwester und unterstützt von ihrem Freund legt sie sich an mit Gutachtern, Gerichten, Psychiatern, Kliniken, insbesondere nachdem ihr Bruder für insgesamt drei Jahre in einem KIR (Kriseninterventionsraum) isoliert wird. Dabei kommt sie selbst an ihre Grenzen, auch weil sie immer wieder im Zweifel ist, ob ihr Engagement ihrem Bruder nicht mehr schaden als nützen könnte.

Man kann nur mutmaßen, ob und in welchem Umfang ihr Engagement und die Schaffung von Öffentlichkeit dazu beigetragen haben, dass ihr Bruder nach 10 Jahren im November 2018 unter Auflagen entlassen wurde und gerade rechtzeitig zu Biankas 30. Geburtstag in die Familie zurückkehren konnte. Auch über diese Entwicklung produzierte der SWR eine Reportage, an deren Ende die Unsicherheit über die Zukunft spürbar wird. Wie kann sich ein Mensch mit derart traumatisierenden Erlebnissen wieder in die Familie, die Gesellschaft und die Arbeitswelt eingliedern?
Sicher scheint eines zu sein: Wenn dies gelingt, hat seine Familie und allen voran seine Schwester Bianka sehr, sehr viel dazu beigetragen.

Am 19. April 2019 postet sie unter dem Titel „Geschwister #einlebenlang“ ein Bild von sich und ihrem Bruder:
#grosserbruder #kleineschwester #einlebenlang

Wie Geschwister unser Leben prägen

Katrin Heise im Gespräch mit Geschwisterforscher Hartmut Kasten und Autorin Susann Sitzler sowie Zuhörer*innen

Deutschlandfunk Kultur; Sendung vom 01.12.2018

Hartmut Kasten:
„Das Besondere an der Geschwisterbeziehung ist das Schicksalhafte. Die Prägung durch Brüder und Schwestern ist mindestens so stark wie durch die Eltern. Oft bleibt auch die Rollenverteilung ein Leben lang erhalten – im Guten wie im Schlechten.“

Susann Sitzler:
„Geschwister sind in unserem Inneren zu Hause.“
„Mit einem Bruder oder einer Schwester empfinden wir Gefühlspremieren wie Liebe, Wut, Freude, Eifersucht oder Zusammengehörigkeit. Was wir mit ihnen erleben, wird zum Maßstab für unser späteres Leben.“

Leben mit behinderten und lebensverkürzt erkrankten Geschwistern

Frauke Lodders, Regisseurin (2019)

Mindjazz Pictures

Dokumentarfilm

seit Januar 2019 im Kino
ab 28.06.2019 als DVD verfügbar

Süddeutsche Zeitung:
Frauke Lodders Dokumentarfilm lässt diejenigen zu Wort kommen, die in Familien mit schwerkranken und behinderten Kindern oft um die Aufmerksamkeit der Eltern kämpfen müssen: die gesunden Geschwister. In leisen, berührenden Nahaufnahmen werden sie hier einmal zu den Hauptpersonen.

Programmkino.de:
In einer besonders schwierigen Situation befinden sich die Geschwister von behinderten Kindern, die aus nachvollziehbaren, aber dennoch schmerzhaften Gründen etwas im Schatten stehen. Um sie geht es in Frauke Lodders Dokumentation „Unzertrennlich“, die mit großer Behutsamkeit beobachtet und dadurch allen Seiten gerecht wird.
 
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Helen Arnet (2018)

SRF Dokumentarfilm, 50 Min.

in 3sat gesendet am 30.01.2019
auf YouTube veröffentlich am 21.09.2018

Die Autorin (Auszüge):

Kinder, die Angehörige pflegen, gab es schon immer
„Young Carer“ – ein neuer Begriff für ein altes Phänomen. Denn Kinder und Jugendliche in der Pflegerolle gab es schon immer. „Young Carer“ übernehmen regelmässig Pflegeaufgaben für ein physisch oder psychisch erkranktes Familienmitglied. Die Betreuung kann sich über Jahre hinziehen oder kurz und intensiv sein. …

Schweigen aus Angst und Scham
Fakt ist: „Young Carer“ pflegen meist im Verborgenen. Oft wissen nicht einmal die engsten Freunde, Lehrer oder Lehrmeister von den teils zeitintensiven Aufgaben der pflegenden Kinder und Jugendlichen. Es ist einerseits die Scham darüber, dass im eigenen Elternhaus vieles anders läuft als bei ihren Schulkameraden, die „Young Carers“ verstummen lässt. Andererseits sind es oft auch die Eltern, welche den Kindern bewusst oder unbewusst ein Redeverbot auferlegen – aus Scham darüber, dem eigenen Kind so viel Verantwortung zu übertragen, aus Angst, als Eltern nicht zu genügen oder um eine Einmischung der Behörden zu verhindern. …

Fachleute für die Thematik sensibilisieren
Ziel der Forschung ist es, Fachpersonen wie Lehrerinnen und Lehrer, Ärzte und Pflegepersonal für die Thematik zu sensibilisieren. „Wenn sie den Begriff „Young Carer“ zum ersten Mal hören, fällt es vielen Fachpersonen wie Schuppen von den Augen“, sagt Agnes Leu, Leiterin des Forschungsprogramms „Young Carers“. …

„Young Carer“ sind sozialkompetent
Sinkende Schulleistungen, Müdigkeit, Konzentrationsschwächen fehlende soziale Kontakte und Freizeit sind nur die eine Seite der Medaille. „Young Carer“ weisen auf der anderen Seite eine sehr hohe Sozialkompetenz, Empathiefähigkeit und ein gutes Selbstwertgefühl aus und sind gewohnt, Verantwortung zu tragen. Das sagt Karin Gäumann-Felix, Dozentin an der Höheren Fachschule Pflege des Berufsbildungszentrums Olten. In ihrem Unterricht hat sie regelmässig mit jungen Pflegenden zu tun. Denn überdurchschnittlich viele ehemalige und aktuelle „Young Carer“ ergreifen einen Beruf im Pflegebereich. „Viele Betroffene merken erst im Rahmen der Ausbildung, dass sie selber „Young Carer“ sind oder waren und fangen dann an, über das Tabuthema zu reden“ – diese Erfahrung hat Karin Gäumann-Felix schon oft gemacht. …

Stella Tinbergen, Autorin und Regisseurin (1998)

Eigenverlag

Dokumentarfilm

Der Film wurde 2006 mit dem Journalistenpreis "Schizophrenie und Stigma" ausgezeichnet.

Die Autorin:

Mein Bruder Siegfried war 16, als er zum ersten Mal in eine psychiatrische Klinik eingeliefert wurde. Seine Diagnose: Jugendliche Schizophrenie. Schon bald wurde er nicht mehr therapeutisch behandelt, sondern lediglich ruhiggestellt, mehr als zwanzig Jahre lang.
Als Siegfried vierzig war, setzte ich noch einmal alles daran, ihm ein größeres Maß an Selbstbestimmung zu verschaffen. Ich wollte, dass er den Wechsel in ein Übergangsheim wagt und lernt, sich selbst zu versorgen.
Würde er das schaffen, wäre er in der Lage, in einer betreuten Wohngemeinschaft zu leben?

Über die Website der Autorin kann der Film auf DVD bestellt werden.

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